Griechenland 2014
Sa 27.9.2014
Fahrt von zu Hause bis nach Ancona. Hier warten wir am Hafen auf die Fähre um nach Igoumenitsa in Griechenland zu kommen. Wir essen noch gemütlich und bestaunen das Treiben am Hafen. Mit lauten pfeiffen aus Trillerpfeiffen werden die Autos und Lastwagen in die Fähre dirigiert. Wir sind erst ganz gegen Schluss des Beladens an der Reihe. Aubi muss wieder sein Ganzes Können zeigen und unser Womo in einen engen Zwischenraum manovrieren. Danach beziehen wir unsere Kabine. Die Maschinen scheinen ganz nah, das Stampfen begleitet uns die ganze Nacht.
So 28.9.2014
Nach einer unruhigen Nacht auf der Fähre können wir gegen 10 Uhr mit den ersten Lastwagen von Bord fahren. Schliesslich haben wir in Ancona lange genug gewartet bis wir endlich drauffahren durften! Das Wetter ist prächtig, nicht eine Wolke trübt das Blau. Nicht weit weg von der Fähre mit schönem Blick auf den Hafen machen wir unseren ersten Stop, um einen Schatz zu suchen! Aubi hat auch schnell die richtige Idee, in einer hohen Baumhöhle ist der Schatz versteckt, aber dieser wird bewacht. Als Aubi reinfasst spürt er etwas kaltes, weiches. Ein grasgrüner Laubfrosch steckt keck den Kopf aus der Höhle. Milena muss helfen, Aubi hebt sie hoch, damit sie besser zur Höhle kommt. Sie nimmt zuerst vorsichtig den Laubfrosch raus und dann die Dose. Nach dem loggen verstecken wir den Schatz wieder an der gleichen Stelle und setzen den Frosch als Wachposten wieder davor. Nun fahren wir 30 Minuten bis zu unserem ersten griechischen Tempel. Bei einem kleinen Dorf auf einer Anhöhe finden wir die kleine Ausgrabungsstätte Nekromantio mit einer eindrücklichen Zyklopenmauer. Die riesigen Blöcke sind nicht viereckig sondern dreieckig und vieleckig perfekt ineinander gepasst. So haben sie schon manchem Erdbeben getrotzt. Die Blöcke passen so perfekt ineinander, dass kein Haar mehr dazwischen passt.
Nun möchten wir aber ans Meer. Aubi hat eine wunderschöne Bucht entdeckt. Das Womo steht unter grossen Pinien, wir steigen ein paar Stufen runter und kommen in eine traumhafte Bucht. Rötliche Felsen mit Pinien bewachsen umrahmen das türkisblaue Meer. Der Strand ist fast leer. Nur eine paar Einheimische sind hier. Wir geniessen das erste Mal das griechische Meer. Es ist angenehm warm, nur der erste Moment braucht etwas Überwindung.
Mo 29.9.2014
Wir haben eine ruhige Nacht verbracht und am Morgen haben wir die Bucht ganz für uns alleine. Florian hat wieder seine obligate Sonnenallergie und sollte heute die Sonne meiden. Zum Glück leistet Laurin ihm Gesellschaft. Sie spielen ganz zufrieden mit den Autöli unter den Pinien. Milena und ich geniessen den einsamen Strand, das Meer ist herrlich. Gegen Mittag als die ersten Touris kommen fahren wir los in Richtung Süden. Die Strasse folgt in hunderten von Kurven der einsamen und kargen Küste. Immer wieder sehen wir schöne Buchten und Felsen. Es ist sehr einsam hier aber es hat auch nicht viel mehr als Steine, vertrocknete Disteln und hie und da Olivenbäume. Kurz vor Patras fahren wir der Felsküste entlang bis auf einen einsamen Strand zwischen steilen Felsen. Hier bleiben wir über Nacht. Wir stehen keine 10 Meter vom Wasser entfernt. Zum Glück gibt es keine Sturmflut in dieser Nacht.
Di 30.9.2014
Heute fahren wir über eine schöne Schrägseilbrücke auf den Peloponnes. Dank einem Schatz können wir noch eine Mittelalterliche Festung direkt neben der Brücke besichtigen von wo man einen schönen Blick auf die Meerenge und die Brücke hat. Weiter geht’s vorbei an Patras, das eine veritable Grosstadt ist durch Landwirtschafts- und Industriegebiet. Alles ist ein bisschen heruntergekommen und es hat überall Müll neben der Strasse. Plastik, Orangen, Flaschen und kaputte Autos alles wird einfach neben der Strasse liegen gelassen. Wir haben schon wieder Lust auf Meer und so fahren wir an die nordwestliche Spitze des Peloponnes. Sobald man von der Hauptstrasse weg ist, wird’s wieder sehr ärmlich und einsam. Die Strasse führt durch einen wunderschönen, offenen Pinienwald mit kleinen Lagunen. Die Bäume sehen aus wie vom Gärtner zurechtgestutz. Dahinter folgt Kaloria, ein kilometerlanger Sandstrand. Campieren ist verboten aber wir machen einen kurzen Badstopp. Zum Glück hat es einen Schatz in der Nähe, so ist auch Aubi zufrieden. Zum Schlafen fahren wir erst in den nahen Ort, dort hat es einen offiziellen Standplatz, aber das sieht so hässlich aus, dass wir uns entschliessen selber etwas zwischen den Pinien zu suchen. Wir fahren in einen Schotterweg und können uns wunderbar verstecken. Nur die Mücken machen uns ein wenig zu schaffen. Aber wir lassen uns nicht mehr verjagen. Laurin findet eine Gottesanbeterin, die uns gegen die Mückenplage hilft.
Mi 1.10.2014
Heute fahren wir nach Olympia. Wir haben Glück, denn heute legen in der Nähe keine Kreuzfahrtschiffe an und so ist es nicht überloffen. Man sieht nur noch Überreste von Mauern und Säulen, aber es war eine grosse Anlage. Nun wissen wir zumindest, wo das olympische Feuer entzündet wird! Nach soviel Kultur geniessen Milena und ich noch ausgiebig Souvenir lädele, während Aubi und die Buben in einer Taverna auf uns warten. Dort stärken wir uns noch mit einem griechischen Happen, bevor wir wieder in Richtung Meer aufbrechen. Aubi hat einen Schlafplatz in der Wildnis, mitten in den Dünen umgeben von wildem Salbei für uns gefunden. Wir brauchen nur über eine Düne zu klettern und stehen am kilometerlangen Sandstrand. Wir geniessen noch ein paar Stunden Sand und Meer, während wir uns bei der Bewachung der Kinder abwechseln, denn das Meer hat heute ziemlich hohe Wellen. Nichts zum Baden aber die Kinder sind auch so zufrieden! Von hier beobachten wir ein erstes Mal mit allen Kindern, wie die Sonne im Meer versinkt.
Do 2.10.2014
Heute wollen wir wieder etwas für die Bildung tun. Nicht ohne vorher bei einer nahegelegenen Schwefelquelle noch einen Schatz zu suchen. Es stinkt fürchterlich und wir sind froh, dass wir uns am Vortag für Strand und gegen Thermalbad entschieden haben. Aber nun stechen wir ins Hinterland. Über hunderte von Kurven führt die Strasse den Berg hoch bis auf 1200 m.ü. Meer zum Apollotempel von Bassei. Dieser wurde 420 v.Ch. erbaut und ist heute noch gut erhalten. Riesige Säulen beeindrucken uns. Zum Schutz vor weiterer Verwitterung wurde der ganze Tempel Mit einem Zelt überdacht. Nachdem wir uns gestärkt haben geht die kurvenreiche Fahrt weiter durch karges, einsames Berggebiet. Zweimal fliegt ein Wiedehopf vor uns auf! Wir wollen noch die Nedaschlucht besuchen. Die Strassen werden vor allem im Bereich der Dörfer jedes Mal bedrohlich eng. Bei Figalia haben wir das Gefühl, dass der Weg nun definitiv endet, den die schlechte Strasse geht zuerst über in schönste einbetonierte Fliessen, wird immer enger, geht steil runter über einen Bach, wo es dann nur noch Schotter ist. Aber nach der Senke geht’s wieder hoch und nun haben wir auch wieder Teerstrasse unter den Rädern. Aber die Spannung ist noch nicht vorbei, denn die schmale Teerstrasse führt in engen Spitzkehren steil nach unten zur Neda. Ich stehe ziemliche Ängste aus, Aubi bleibt wie immer ruhig und meint „ Das passt schon“ Unten angekommen sehen wir den Fluss, der im Moment nicht viel Wasser hat. Wir machen einen Halt, denn hier gibt es einen Schatz zu holen. Wir wandern kurz dem Fluss entlang, ich bleibe mit den Kindern am Wasser während Aubi diesmal vergeblich den Cache sucht. Nach so viel Kurverei haben wir wieder Lust auf Strand. Also geht’s wieder runter zum Meer. Bei Kalo Nero machen wir für diese Nacht Halt. Hier stehen schon 10 andere Womos, also stellen wir uns dazu. Leider werden wir die ganze Nacht vom Gebell der Hund wach gehalten.
Fr 3.10.2014
Heute geht’s zur Ochsenbauchbucht, die wir Omegabucht nennen. Wunderschön wird diese Bucht von einem kleinen Felsen eingerahmt. Das Wasser ist ruhig und warm und der Sandstrand verläuft ganz flach ins Meer. Bevor wir uns in die Fluten stürzen wollen wir noch die Höhle des Nestors besichtigen. Der Weg führt der Bucht entlang und dann auf den Berg hoch. Es ist schweisstreibend. Ich kann mir nicht vorstellen wie man es hier im Sommer aushalten kann, wenn es nun im Oktober noch so heiss ist. In der Höhle ist es angenehm kühl, es ist eine riesige Halle und dank unserer Tachenlampe sehen wir auch noch einige Stalaktiten. Von hier oben hat man einen super Ausblick auf die Bucht. Uns zieht das kristallklare Wasser nach unten, Aubi und Laurin steigen noch bis zur Festung hoch. Milena und ich stürzen uns ins erfrischende Nass. Es ist herrlich. Florian spielt am Ufer. Als Aubi und Laurin zurückkommen sind auch sie froh um die Abkühlung im Meer. Wir verbringen die Nacht direkt hinter der Düne.
Sa 4.10.2014
An diesem Morgen werden wir erstmals durch das Trommeln von Regen auf unser Womo geweckt. Klingt romantisch, aber oh weh, wir stehen auf Sand, was macht dieser wenn er nass wird. Milena muss noch eine Schale draussen holen, die sie gestern für die Katze mit Wasser gefüllt hat. Milenas Schritte hinterlassen tiefe Spuren. Wir verschieben das Frühstuck und wollen so schnell wie möglich vom Strand wegkommen. Aubi fährt los, wir kommen gut weg aber dann hat man einen langen Moment das Gefühl, das Womo würde schwimmen. Doch zum Glück findet es wieder Halt und wir kommen vom Strand weg. 400 Meter weiter auf der befestigten Strasse können wir unser Zmorge nachholen! Heute ist kein Strandwetter, also fahren wir ins Landesinnere über Kalamata nach Sparta. Kalamata ist eine grosse Stadt am Rande einer Ebene. Es hat hier viele Oliven und Orangenplantagen aber auch immer viel Abfall neben der Strasse. Von Kalamata führt die breite Strasse den Berg hoch. Wir gewinnen schnell an Höhe und haben schon bald eindrückliche Tiefblicke in eine Schlucht. Die Strasse wird schlechter mit vielen Schlaglöchern, viele Steine liegen auf der Strasse. Steinschlagschutz kennen sie hier nicht. Wir machen keine Pause und sehen zu, dass wir von hier weg kommen. Wir kommen auf eine Höhe von 1300 m.ü. Meer auf einen Pass des Taygetosgebierge bis es wieder runter geht in Richtung Eurota Tal. In vielen Haarnadelkurven führt die Strasse wieder runter, zum Teil spektakulär in den Fels gehauen. Wir haben Glück und passen durch. Eine Höhenbegrenzung haben wir hier noch nie gesehen! Bevor wir ganz ins Tal kommen besichtigen wir die mittelalterlichen Ruinen von Mystras. Wir marschieren hoch zum Kastell, von wo man einen super Ausblick auf das moderne Sparta und die Ebene des Eurotastales hat. Natürlich wollen wir auch noch die Überreste des alten Sparta sehen. Die Kids bleiben im Womo während Aubi und ich die alten Gemäuer besichtigen. Ein kleines Amphitheater und einige Säulen und Mauern sind noch zu sehen. Wir haben von hier einen schönen Blick auf das neue Sparta. Da wir hier nicht gut übernachten können fahren wir noch weiter, das Eurostal runter in Richtung Meer. Bei Stefania mitten im Niemandsland wurde früher Porphyr (ein hartes Gestein mit schönen stäbchenförmigen Einschlüssen) abgebaut. Wir wollen auf dem dürren Land neben der Strasse übernachten. Kaum haben wir uns eingerichtet, fährt ein klappriger Pickup zu uns und gibt uns in einem Schwall von Griechisch zu verstehen, dass das sein Land ist und es in Ordnung ist, wenn wir hier übernachten. Zum Glück, denn es ist schon fast Dunkel und wir haben Hunger!
So. 5.10.2014
Wir verbringen eine ruhige Nacht hier. Selbst am Morgen hört man kaum Vögel und kein Hundegebell. Nach dem Frühstück suchen Milena und ich nach Porphyrstücken und wir werden fündig! Heute wollen wir die Kids überraschen mit Höhle und Dinosauriereier. Also fahren wir weiter in Richtung Süden bis zur Tropfsteinhöhle von Glifada. Hier werden wir mit dem Boot durch wunderschöne mit Tropfsteinen behängte Gänge gerudert. Die Stalaktiten und Spaghetti spiegeln sich im ruhigen Wasser. Es ist traumhaft schön. Die Kids sind beeindruckt. Von hier wandern Milena und ich in 5 Minuten über eine Felsnase zum Strand, während Aubi mit den Buben mit dem Womo 15 Minuten Umweg machen müssen. Dieser Strand ist mit grossen, weissen Kieselsteinen bedeckt, welche wircklich die Grösse von Dinosauriereiern haben. Hier treffen wir Reto, einen frühpensionierten Piloten, der schon sehr weit gereist ist. Wir verbringen einen unterhaltsamen Nachmittag und Abend. Hie und da müssen wir ins Womo flüchten, denn ein Gewitter zieht über uns.
Mo 6.10.2014
Wir wollen heute zum südlichsten Punkt unserer Reise kommen. Die Spitze der Mani. Eine eindrückliche, karge, einsame und bergige Gegend. Die meisten Häuser sehen aus wie kleine Türme oder Festungen. Dies scheint die Bauweise der Mani zu sein. Überall sieht man zerfallene festungsähnliche Dörfer und die Hänge sind terrassiert. Hier war mal deutlich mehr besiedelt als heute. Die letzten 2 km bis zum südlichsten Spitz müssen wir zu Fuss zurücklegen. Es hat hier vor kurzem gebrannt aber schon spriesst wieder neues Grün und violette Blumen. Dank dem Feuer sind die Disteln weg! Ganz am Spitz steht ein hellblauer Leuchtturm und für Aubi hat es noch einen Schatz.
Zurück beim Womo gibt’s Mittagessen und dann geht’s weiter auf der östlichen Seite des Fingers zurück nach Norden. Die Strasse ist holprig und wir scheinen die Einzigen zu sein, die hier unterwegs sind. Bei jedem Dorf wird’s plötzlich wieder furchtbar eng. Aber wir passen durch! Bei Githio liegt in einer Bucht ein rostiger, gestrandeter Frachter. Wir spazieren dem Strand entlang um das Schiff aus der Nähe zu betrachten. Heute ist leicht bewölkt, also nicht wircklich Badewetter und so fahren wir noch weiter. Wir wollen beim nächsten Finger des Peloponnes nach Süden fahren. Der Weg führt durch Orangenplantagen durch die Ebene dann der Westküste entlang durch kleine Dörfer, aber hier ist die Strasse breit genug. Bei Viglafia fahren wir zum Sandstrand raus. Hier können wir schlafen mit Blick aufs Meer und die Insel Elafonisos.
Di 7.10.2014
Heute können wir schon nach dem Frühstück ins türkisblaue Meer hüpfen. Die Kinder sind begeistert bei so viel Sand und schön ruhigem Meer. Am späteren Nachmittag zieht ein Gewitter über uns hinweg, so dass der Strandtag abrupt beendet wird. Wir fahren rechtzeitig vom Strand weg, damit wir nicht versumpfen. Eine schmale Strasse mit vielen Kurven und engen Dörfern führt uns über die Berge an die Ostküste nach Monemvasia. Hier wurde im Mittelalter eine befestigte Stadt auf einem vorgelagerten Felsen gebaut. Diese konnte nur durch ein Tor erreicht werden, was ihr den Namen gab. Monemvasia = ein Eingang. Vor einigen Jahren wurde das vollkommen zerfallene Städtchen wieder für die Touris aufgebaut. Wir wollen das am nächsten Tag besichtigen. Wir schlafen direkt an der Hafenmauer. Meerrauschen inklusive.
Mi 8.10.2014
Sabald wir startbereit sind am nächsten Morgen regnet es in Strömen. Wir warten einen Moment und machen uns dann regenfest und starten die Besichtigung. Wir müssten noch einen Kilometer dem Felsen entlanggehen aber eine freundliche Griechin hält mit dem Auto neben mir und nimmt mich und die Kids mit. Nur Aubi muss zu Fuss gehen! Er hat uns schnell eingeholt und so spazieren wir durch die verwinkelten Gässchen der alten Stadt. Die meisten Häuser sind heute entweder Hotels, Restaurants oder Souvenirshops. Trotz des Wetters oder gerade Dank dem Wetter
( keine anderen Touris) eine eindrückliche alte Stadt. Leider können wir nicht bis auf den Felsen zur Burgruine hochsteigen, denn es schlagen immer wieder Blitze in der Umgebung ein. Wir sollen keine Zielscheibe dafür werden!
Nachdem wir unsere Vorräte aufgefrischt haben geht’s weiter. Nun fahren wir wieder ein Stück in Richtung Norden. Zuerst wieder zurück über die Berge nach Westen, aber dieses Mal über eine breite, gut ausgebaute Strasse. Der Ostküste entlang gibt es hier kaum Strassen! Weiter nördlich müssen wir wieder nach osten über das Parnongebierge. Die Strasse ist hier ausserorts breit und gut ausgebaut bei Kosmas kommt man aber wieder kaum zwischen den Häusern durch. Die Strasse führt direkt über einen schön gepflasterten Dorfplatz mit Kaffes und Kirche. Es scheint alles ausgestorben, seit 15 Minuten hat uns kein Auto mehr gekreuzt. Kurz nachdem wir uns durch das Dorf gezwängt haben kommt uns ein Hymer entgegen, zum Glück nicht im Dorf! Wir sind schon wieder über 1000 m.ü. Meer und können wunderschöne Tiefblicke geniessen. Das Wetter hat komplett aufgeklart und die Felsen leuchten rötlich im Sonnenlicht. Es ist total eindrücklich. Am Weg liegt noch das Kloster Elonis, welches an die Felsen geklebt wurde. Ein einsamer Mönch öffnet uns die kleine Kapelle in der eine Sammlung von Weihrauschgefässen aufgehängt ist. Es riecht streng nach Weihrauch und so sind wir schnell wieder draussen. Es geht weiter in Spitzkehren nach unten in Richtung Leonidi. Nun folgt ein Küstenabschnitt mit wunderschönen Tiefblicken auf kleine Buchten mit einsamen Stränden. Die Strasse windet sich dem Berg entlang, aber sie ist hier breit und gut ausgebaut. Die Kinder schauen Filmli und bekommen von der filmreifen Umgebung nichts mit. Bei Agios Andreas stechen wir in Richtung Meer und finden einen kleinen einsamen Hafen wo wir die Nacht verbringen wollen. Aubi und ich suchen noch einen Schatz in der Nähe. Auf dem Weg kommen wir an einer kleinen Fischtaverne vorbei und entschliessen uns hier zu essen. Bei aufgehendem Vollmond über dem Meer essen wir leckeren Fisch, Kartoffeln und griechischen Salat. Es ist richtig kitschig.
Do 9.10.2014
Am Morgen fahren wir zeitig los, weiter der Küste entlang in Richtung Argos. Die schönen Buchten sind hier häufig privat und mit Villen und Ferienhäusern überbaut. Man spürt die Nähe zu Athen! Unser erster Stopp ist bei einer kleinen Pyramide bei Elliniko. Riesige Steinquader sind perfekt aufeinandergeschichtet 2/3 der Pyramide sind noch erhalten und über einen kleinen Gang kann man sogar ins Innere der Pyramide. Nur die Spitze fehlt. Auf den Felsblöcken huschen Eidechsen umher mit hellblauen Bäuchen. Unterhalb der Pyramide steht eine Kirche am Fels. Dort entspringt eine Quelle aus dem Berg, aber im Moment kommt kein Wasser. Hinter der Kirche gibt es eine Felsgrotte mit Heiligenbildern. Wir fahren weiter in Richtung Argos. Am Rand der neuen Stadt liegen die Ruinen des alten Argos. Hier sehen wir das erste grosse Amphitheater, 81 Sitzreihen mit 2000 Sitzplätzen, es ist beeindruckend. Wir sind ganz alleine und versuchen uns mit schweizer Liedli auf der Bühne des Amphitheaters. Die Akustik ist super! Wir fahren nun wieder nach Süden, die letzte Spitze des Peloponnes runter. Auf dem Weg besichtigen wir Tyrins. Eine uralte Megalithanlage mit riesigen Steinblöcken. Es ist sehr eindrücklich! Eine 20 Meter hohe Zyklopenmauer mit ein paar Gängen ist noch erhalten. In Homers Texten findet man eine Beschreibung zu den Zyklopen (Kyklopen) welche solche Anlagen gebaut haben sollen, es seien einäugige Riesenmenschen aus dem fernen kleinasiatischen Lykien gewesen, welche diese Mauern gebaut haben sollen.
Nun fahren wir zum besterhaltenen Amphitheater auf dem Peloponnes, nach Epidauros. Im Sommer muss hier die Hölle los sein, es gibt sogar eine eigene Zufahrtsstrasse. Im Moment ist aber nicht viel los. Das Amphitheater ist sehr beeindruckend, gebaut wurde es, wie auch jenes von Argos, im 4 Jahrhundert vor Christus, es hat 55 Sitzreihen in einem kompletten Halbrund mit 15000 Sitzplätzen. Wenn jemand im Zentrum eine Münze fallen lässt, hört man das bis in die oberste Reihe. Hier wagen wir nicht zu singen, denn es hat ein paar Leute! Neben dem Theater hat es noch andere Ruinen von Tempeln und Bädern.
Für heute haben wir genug Tempel gesehen, wir wollen wieder ein bisschen Meer. Dazu fahren wir an die südwestliche Küste, in die Nähe der Franchti Höhle. Wir finden eine traumhafte einsame Bucht, die Apollon Beach. Diesen müssen wir nur mit ein paar Schafen teilen. Schnell noch eine Abkühlung vor dem Znacht, einfach herrlich. Plötzlich ruft Laurin: „ein Tintenfisch“, und wircklich im seichten Wasser sitzt ein kleiner Tintenfisch. Ich denke zuerst es sei tot, aber plötzlich bewegt er sich über die Steine. Wir können ihn sogar kurz berühren, bis er ins tiefere Wasser schwimmt. Im Wasser hat es auch viele Seeanemonen. Sie sind hellgrün und wenn man sie berührt ist es wie wenn man leicht festgehalten wird. Wir haben hier ein kleines Aquarium gefunden.
Fr. 10.10.2014
Nach einem Morgenbad in unserer traumhaften Bucht, spazieren wir den Uferfelsen entlang in Richtung Franchtihöhle. Nach 15 Minuten tut sich vor uns ein riesiger Felsbogen auf indem die Forscher viele Spuren von prähistorischer, 10000 Jahre alter Besiedlung gefunden haben. Die Höhle ist mit Holzstegen ausgerüstet und mit vielen Infotafeln bestückt. Es zwitschert und pfeift aus Protest unserer Störung! Einen Cache gibt es auch noch für Aubi. Zurück beim Womo, überlasse ich die Küche für einmal Aubi und erkunde mit Milena noch die andere Seite der Bucht. Dort steht eine kleine Kirche. Auf dem Weg begegnet uns eine riesige Landschildkröte. Sie spaziert uns gemütlich entgegen. Wir bestaunen sie von allen Seiten, worauf sie sich natürlich in den Panzer zurückzieht. Milena legt ihr ein bisschen frisches Gras vor die Schnauze, aber sie zeigt sich nicht mehr. Wir gehen weiter und hoffen sie auf dem Rückweg anzutreffen. In 2 Minuten sind wir bei dem malerischen Kirchlein, mit Blick in die nächste Bucht. Auch hier sieht es sehr friedlich aus. Auf dem Rückweg ist unsere Schildkröte verschwunden, die sind schneller als wir gedacht haben! Aubi ist nun bereit und drängt zum Aufbruch.
Wir fahren 10 Minuten bis nach Didimos, hier hat es zwei riesige Dolinen. Eine sieht man von Weitem, denn sie liegt halb am Berghang. Aber die andere ist ein tiefes, grosses Rund im Boden. Über eine enge , in den Fels gehauene Treppe können wir ins Innere der Doline absteigen. Am Rand, auf halber Höhe entlang führt ein Weg, zwei kleine Kapellen sind in den Felsüberhang gebaut. Es zwitschert wie in einer grossen Volière. Der Durchmesser der Doline beträgt ca 300 Meter. Für die zweite Doline gehen wir zu Fuss 15 Minuten bis zum Berghang. Es ist erst 10 Uhr, aber der Schweiss fliesst in Strömen. Die zweite Doline ist nicht so grün wie die erste, hier hat es vor allem Tauben und Falken, welche diese jagen während ihre Rufe vom Fels wiederhallen. Zurück beim Womo nach einem kräftigen Schluck gegen den Durst fahren wir weiter an die nordöstliche Küste. Der Weg führt auf guter Strasse über einsame, karge Hügel. Unser Womo muss wieder kräftig arbeiten, bis wir den höchsten Punkt erreicht haben und es in steilen Kehren auf der anderen Seite wieder runter geht. Hier führt uns Frau Garmin durch eine Abkürzung zwischen Olivenbäumen, die ständig am Womo entlangschrammen. Aubi hat hier auch eine alte Festung, die er besichtigen will. Mir ist es zu heiss, da bereite ich lieber einen leckeren griechischen Salat fürs Mittagessen vor! Unser nächstes Ziel wäre Mykene, aber für heute haben wir genug. Also suchen wir wieder einen Strand. In der Bucht die zur Halbinsel Methanon führt finden wir einen Schlafplatz. Auf dem Weg kommen wir noch an einer Lagune vorbei mit Vogelbeobachtungstürmen. Wir machen einen kurzen Stopp und können Flamingos beobachten! Der Strand ist leider nicht sehr sauber, aber die Kids sind mit Sand und ein bisschen Strandgut zufrieden und finden wieder viel anregende Spielmöglichkeiten. Die Kinder entdecken einen 10cm langen Tausendfüssler. Erst als wir wieder zu Hause sind finden wir heraus, dass dieser hochgiftig ist. Zum Glück haben sie ihn nicht angefasst!
Sa. 11.10.2014
Heute fahren wir zeitig los, denn nun wollen wir nach Mykene, eine der bedeutendsten Ausgrabungsstätten des Peloponnes. Auf dem Weg kommen wir noch in Napflion vorbei, einer kleinen, lebendigen Hafenstatt. Hier wollen Milena und ich „schnell“ über den Markt schlendern. Das Geschrei der Marktfahrer ist ein Erlebniss. Jeder versucht seine Ware noch lauter anzupreisen. Man kommt sich vor wie in 1001 Nacht. Nun fahren wir aber weiter nach Mykene. Die Ausgrabungsstätte wurde von Heinrich Schliemann nach Studium von Homers Texten entdeckt. Hier hat es nebst dem gut erhaltenen Löwentor auch mehrer Gräber, in welchen reiche Schätze gefunden wurden. Hier hat es nur eine kleines Museum, aber die meisten Originale sind im Archäologischen Museum von Athen. Unterhalb der Burganlage von Mykene liegt noch das antike Kuppelgrab, das sogenannte Schatzhaus des Atreus. Ein langer Gang mit riesigen Steinblöcken eingefasst führt auf das Grab zu, welches ein riesiger Kuppelbau ist. Die eignetliche Grabkammer liegt seitlich und ist nicht beleuchtet, aber wir haben natürlich eine Lampe dabei. Es ist aber nur ein schmuckloses Grab.
Nun fahren wir nochmals ein Stück in Richtung Sparta. Über die Autobahn kämpft sich unser Womo in kürzester Zeit auf 700 M.ü.Meer, bis wir auf eine Hochebene kommen in die Nähe von Tripoli. Die Landschaft ist schön, umrahmt von Bergen. Ausserhalb Tripoli besichtigen wir eine griechischbyzantinische Kirche. Ein hübscher Bau mit vielen Trümen und Kuppeln. Im Inneren ist der Boden ein einziges grosses Mosaik. Sehr schön gemacht! Auf der anderen Seite der Strasse hat es eine antike Stätte aber leider ist diese eingezäunt und momentan nicht zugänglich. Wir fahren weiter nach Tripoli, sind aber enttäuscht über so viel Dreck und Unrat überall. Hier scheint die Kehrrichtabfuhr nur einmal im Monat vorbeizukommen. Es hat keine Touris, wieso soll man dann Ordnung halten. Wir verlassen die dreckige Stadt und fahren über die Autobahn zurück bis zum nächsten Tempel in Nemea. Hier ist leider niemand mehr anzutreffen aber wir können hier gut übernachten. Der Parkplatz ist wunderbar durch hohe Bäume abgeschirmt. Als die Kinder schon im Bett liegen, können wir eine Zwergohreule hören, die ganz in der Nähe ruft!
So 12.10.2014
Am Morgen sind wir die Ersten, welche das antike Nemea besichtigen. Dieses wurde mit Unterstützung der amerikanischen Universität von California restauriert. Von den unsprünglich 3 Säulen die noch standen, kann man heute wieder 11 Stück bewundern. Es ist eindrücklich. Auch das Museum ist sehr gut gemacht. Nemea ist wie Sparta ein Austragungsort für sportliche Wettkämpfe gewesen. 300 Meter vom Tempel entfernt, steht das Stadion mit einem 50 Meter langen Tunnel, der ins Stadion führt. Der frühere Zugang der Sportler. Auch hier haben wir das Stadion ganz für uns. Man kannn noch die Startblöcke sehen, und so veranstlten wir unser eigenes Familienrennen. Aubi gibt das Komando, ich bin für die photografische Dokumentation zuständig und unsere 3 Kids sind die Läufer.
Danach fahren wir weiter zum Akrokorinth, einer riesigen Festungsanlage auf einem Felsen oberhalb von Korinth. Der Eingang und die umgebende Mauer sind gut erhalten. Man kann gut erkennen, wie die unteren Teile der Burg im Megalithstil, mit riesigen Blöcken gebaut wurden, wonach die späteren Mauern aus kleinen Steinen bestehen. Von hier oben hat man einen prächitgen Rundblick auf die Landenge von Korinth und ins Landesinnere. Es ist aber wieder schrecklich heiss. Wie kann man es hier nur im Sommer aushalten? Auf unseren Erkundungen stossen wir auch auf schöne Blumen, gelb wie Krokusse und Milena entdeckt wieder einmal eine Gottesanbeterin. Ein eindrückliches Tier, das uns mit den hellgrünen Augen geduldig anschaut, bis wir zu nah kommen und sie fortfliegt. Unterhalb des Felses liegt das antike Korinth, eine grosse Anlage mit Tempeln, die zum Teil aus dem Fels gehauen wurden.
Jetzt kommen wir zum modernen Korinth, hier versuchte man schon im 1900 Jahrhundert einen Kanal zu bauen, damit die Schiffe den Umweg um den Peloponnes nicht machen mussten. Seit Anfang des 20 Jahrhundert steht nun ein tiefer Einschnitt in den Sandstein zur Verfügung. Für heutige Verhältnisse eher zu klein aber zumindest die Segelschiffe können noch davon profitieren. Wir machen an beiden Enden und in der Mitte bei allen Brücken einen kurzen Stopp um in die Tiefe zu blicken. Es kribbelt in den Knien, so tief geht es runter. Bei der östlichen Brücke können wir noch zuschauen, wie sich ein Bungeespringer in die Tiefe stürzt. Wir können kaum hinsehen! Nun fahren wir noch ein bisschen in Richtung Athen. Es gibt hier viel Industrie, riesige Raffinerien und verlotterte Fabriken. Und doch finden wir einen kleinen Strand der Einheimischen. Wir können direkt am Meer an der Strandstrasse entlang parken und springen noch schnell ins kühle Nass. Sobald es dunkel wird verziehen sich die Einheimischen und wir haben den Strand für uns. Nur das Rauschen der Wellen begleitet uns in den Schlaf!
Mo 13.10.2014
Heute fahren wir nach Athen, mitten ins Gewühl. Es hat sehr viel Verkehr, geht aber ohne viel Gehupe und mit Aubis Gelassenheit ganz gut. Beim Archäologischen Museum geht die Suche nach einem Parkplatz los. Viele Autos sind einfach am Rand der schmalen Einbahnstrassen parkiert aber es hat nirgens etwas frei. Zum Teil kommen wir fast nicht mehr zwischen den parkierten Autos durch. Rechts und links nur noch 5 cm sind übrig, nun bin auch ich als Copilot gefragt, manchmal muss ich sogar den Spiegel reinklappen, damit wir durchpassen!
Plötzlich sehen wir ein Parkhaus in einem alten Gemäuer. Die Einfahrt ist erstaunlich hoch und Aubi meint das sollten wir probieren. Wir fahren an die Pforte und der Besitzer rennt schnell durch seine Halle und winkt uns dann näher. Es ist eher eine Ruine einer alten Fabrikhalle aber wir kommen durch, hinten auf dem Innenhof können wir bleiben. Es kostet nur 15 Euro egal ob wir eine Stunde oder 24 Stunden bleiben, aber was soll's, es wird sich kaum etwas besseres finden. Wir sind nur 2 Querstrassen vom Museum entfernt.
Nun tauchen wir ein ins griechische Altertum. Das Museum ist riesig, wir sehen prähistorische Stein-, Elfenbein- und Bergkristallfiguren. Tonnenweise kunstvoll bemalte Keramik und griechische Statuen in allen Posen und Grössen. Am Eindrücklichsten für uns ist aber die Maschine von Antikitera. Wir sehen die gefundenen Fragmente, wo man deutlich die Zahnräder und Zeichen im grünlich angelaufenen Metall sehen kann. In aufwändigen Installationen wird gezeigt wie man die Maschine untersucht hat und was man bis jetzt alles herausgefunden hat. Das Objekt von Antikitera gilt als der erste Computer der Welt. Als Abschluss kommen wir noch in einen Saal mit einer eindrücklichen Ägyptischen Sammlung. Tafeln mit Hieroglyphen, kunstvoll bemalte Sarkofage. Eindrücklich sind die schönen Farben. Vor allem die hellblauen Skarabäus gefallen mir am Besten.
Danach wollen wir das Wahrzeichen von Athen, die Akropolis auch noch sehen. Wir entschliessen uns das Womo stehen zu lassen und nehmen ein Taxi. Der geschäftstüchtige Taxichauffeur schwafelt etwas von Demonstration und dass er deswegen einen Umweg fahren muss und verlangt 15 Euro für 2 km, aber Milena hat Schmerzen am Fuss also akzeptieren wir. Die Akropolis steht mitten in Athen, eine lange Fussgängerzone führt zum Felsen. Es ist heiss und hat Touris aus der ganzen Welt, aber es lohnt sich. Schon der Ausblick auf die Stadt ist beeindrucken. Obwohl eine staubige Dunstglocke über der Stadt liegt ist der Rundblick gigantisch. Die Stadt ist einfach riesig und auch die Tempelanlage ist riesig. Wir suchen noch ein paar Schätze und spazieren dann wieder runter zur Strasse. Hier suchen wir wieder ein Taxi, dieses Mal kostet es nur die Hälfte und der Chauffeur fährt uns direkt vors Parkhaus. Dank unserer guten Frau Garmin und unserem guten Privatchauffeur kommen wir gut aus der Stadt raus und sind froh wieder bessere Luft zu atmen! Wir fahren an die Marathon Beach, denn hier hat Aubi die einzige Schatzrunde gefunden. Aber zuerst schlafen wir, versteckt zwischen ein paar Pinien direkt an der Strandpromenade.
Di 14.10.2014
Heute will Aubi die Schatzrunde alleine machen, oder besser gesagt die Kids wollen nicht schatzsuchen. Das heisst, wir rüsten uns aus mit Badsachen, Bücher und Fressalien und Aubi geht mit dem Womo alleine los. Wir schauen zuerst den Fischern zu, wie sie ihren Fang am Fischerhafen direkt vom Boot verkaufen. Dann verbringen wir einen Tag mit Spielplatz, Sand und Lesen. Leider ist es hier nicht gut zum Baden. Es hat sehr viele Seeigel, spitze Steine und wir haben keine Badschuhe dabei.
Aubi kämpft sich in der Zwischenzeit durch die stachelige Maccia, hügelrauf und runter bei brütender Hitze. Was macht man nicht immer um einen Cache zu finden und er findet derer sogar 10. Um 15.00 Uhr ist er wieder bei uns, stürzt sich zur Abkühlung ins Meer und ist total kaputt. Uns war nur ein bisschen langweilig. Trotzdem fahren wir noch ein bisschen in Richtung Norden. Bis wir in Chalkis stoppen um eine alte Burganlage zu besichtigen doch die Brücke ist gesperrt und wir entschiessen uns am Meer zu übernachten. Wir fahren auf eine Landzunge, es hat sehr viel Ghüder aber wir können hier gut schlafen.
Mi 15.10.2014
Heute müssen wir ein gutes Stück in Richtung Nordwesten fahren. Wir verlassen die Küste und fahren ins Landesinnere. Die Landschaft ist zunehmend kultivierter hie und da sieht man auch ein bisschen Industrie. Immer wieder stinkt es furchtbar nach Rauch und anderen unangenehmen Sachen. Die Luft ist sehr dunstig. Am Rand einer kleinen Stadt sehen wir Romasiedlungen. Wie kann man nur in diesen Bretter und Wellblechbunden umringt von Abfall leben?
Wir besichtigen das Orakel von Ptoion. Es sind nur noch ein paar grosse Steine übrig aber es ist sehr friedlich gelegen. In einem hügeligen Olivenhain. Wir hören nur Vogelgezwitscher und sehen die Grashüpfer springen. Wir fahren weiter über einen kleinen Pass mit Blick auf die im Dunst liegende Ebene. Am Horizont sehen wir riesige rote Schutthalden eines Steinbruches. Die Strasse ist bedeckt von rotem Staub, im Tal riecht es fürchterlich. Hier wollen wir die Herkuleshöhle besichtigen. Nichts deutet auf eine Sehenswürdigkeit hin, die Menschen bleiben stehen und sehen uns nach. Aber Aubi findet den Weg und wir stehen 50 Meter vor der Höhle. Wir bewaffnen uns mit Taschenlampe und Fotoapparat und spazieren zum Eingang. Es ist drückend heiss aber von der Höhle weht ein kühler Hauch aus den Tiefen der Erde. Der Eingang der Höhle ist hoch und der Boden von Vogelkot übersäät. Es liegen viele Felsbrocken am Boden, es lädt nicht zum Verweilen ein.
Wir fahren weiter in Richtung Nordwesten. In den nächsten Stunden folgt ein Baumwollfeld nach dem anderen. Die Strasse ist gesäumt von weisser Baumwolle, welche von den überladenen Lastwagen runtergefallen ist. Es ist gerade Erntezeit, mit schmalen Erntemaschienen fahren sie durch die Felder. Was schon abgeerntet ist wird abgebrannt. Es ist dunkel vor Rauch und Staub und es stinkt nach Rauch. Kurz vor dem Eindunkeln, erheben sich am Rand der Ebene wieder Berge. Beim Näherkommen sehen wir bizarre Felsen. Wir sind in Meteora. Auf diesen von Erosion gezeichneten Nagelfluhfelsen wurden mehrere Klöster gebaut. Wie Adlernester kleben sie auf den Felsen. Im Abendrot können wir die Klöster bestaunen. Wir können hochfahren und übernachten vor den Pforten des grössten Klosters.
Do 16.10.2014
Am Morgen werden wir schon vor 9 Uhr von den ersten Carchaffeuren unsanft weggejagt. Wir müssen umparkieren und starten dann unsere Besichtigung des Klosters. Wir haben extra alle lange Hosen angezogen, aber ich und Milena müssen trotzdem einen langen Jupe darüberziehen. Die Mönche dürfen keine Frauenbeine sehen! In verwinkelten Wegen können wir verschiedene Teile des Klosters besichtigen. Vor allem die Tiefblicke den Fels runter ins Tal sind beeindruckend. Mir kribbeln die gut bedeckten Knie und ich habe Angst um die Kinder.
Wir fahren weiter über kurvenreiche Strasse dem Berghang entlang bis wir endlich die Autobahn erreichen und etwas schneller vorankommen. Wir fahren bis nach Dodoni, wo wir nochmals eine Tempelanlage mit Amphitheater besichtigen. Danach fahren wir nach Igoumenitsa, gehen nochmals an den Strand und warten auf unsere Fähre. Hier herrscht wieder das obligate griechisch-italienische Chaos, aber mit 1.5 Stunden Verspätung fährt das Schiff los.