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Slowenien 2013

Reisen > 2013


Sa. 6.4.2013
Gegen Mittag kommen wir von zu Hause los. Kaum sind wir auf der Autobahn stockt schon der Verkehr. Aber nach der Verzweigung Wiggertal läufts rund. Zwar melden sie vor dem Gotthard stockenden Kollonnenverkehr aber wir lassen uns nicht beeindrucken. Und zu Recht 1.5 Stunden später können wir ohne Probleme in den Tunnel einfahren.  Als wir auf der anderen Seite rauskommen, heisst es Sonnenbrille montieren. Die Sonne scheint es ist gegen 16° C die Berge sind noch tief verschneit. In Lugano machen wir eine kurze Pause, wir finden einen schönen Spielplatz mit vielen lärmenden Tessinerkinder und den See.  Und wir finden den Frühling, die Forsizien, japanischen Kirschen und Magnolien blühen, das Gras ist saftig grün und die ersten Bäume werden grün. Aber wir haben noch einen weiten Weg vor uns und müssen weiter. Auf schmalen und kurvenreichen Strassen geht es dem Luganersee entlang, über die Grenze in Richtung Comersee, Sondrio. Wir versuchen dem schlechten Wetter vorauszufahren, denn wir haben noch einen Pass von 1200 m.ü.M. vor uns, den Passo di Aprica. Das Womo macht das wie immer sehr gut, dank dem guten und schönen Chaffeur. Auf der Passhöhe liegt ein Skiort mit vielen hässlichen Chalets und einer Einkaufsstrasse. Über Edolo fahren wir ins Val Camonica, wo wir in Capo di Ponte einen schönen Schlafplatz finden. Mit Ver- und Entsorgung, Caffee, Toilette und schönem Spielplatz.  

So 7.4.2013
Heute hat das Womo Ruhetag und wir schnallen die Wanderschuhe, aber auch die Gummistiefel und Regenhosen, denn das Wetter zeigt sich von der garstigen Seite. Wir wollen die Felszeichnungen im Val Camonica besichtigen. Wir wandern auf die andere Talseite und 100 Meter den Berg hoch. Wir bezahlen 8 Euro Eintritt und staunen über die vielen gut erhaltenen Felszeichnungen. Eindrücklich ist die Ähnlichkeit mit den Helsingristner Felszeichnungen in Schweden. Die selben Menschenbilder, Fussabdrücke, Hirsche und Pferde. Hier in Italien ist lediglich alles ein bisschen kleiner. Der Park ist riesig aber offiziell ist nicht der ganze geöffnet. Die Bilder, welche Aubi sehen will sind natürlich im abgesperrten Teil. So bald wir uns der Abschrankung nähern, sind die Parkmitarbeiterinnen, wir nennen sie in der Folge nur noch Wachhunde, sofort zu Stelle und schicken uns zurück. Ich versuche die Dame ( Wachhund ) abzulenken, damit Aubi in die verbotene Richtung verschwinden kann. Leider fehlt uns die Zeit um uns noch abzusprechen, wie wir uns wieder finden. Aubi hat den Rucksack dabei mit meinem Natel, Portemonaie und dem Womoschlüssel. In der Folge müssen wir sehr viel Geduld aufbringen bis Aubi endlich zurückkommt. Eine Stunde lang lässt er uns bei 10° C in der Kälte stehen. Alle 10 Min kommt ein Wachhund um zu sehen was wir so treiben. Sie haben wohl bemerkt, dass einer fehlt aber sie finden ihn nicht mehr. Kurz bevor ich mit den Nerven total am Ende bin und mir schon Sorgen mache, dass Aubi abgestürtz sein könnte kommt er aus der anderen Richtung wieder zu uns. Mein Entdeckertrieb ist versiegt, ich will nur noch in die Wärme! Zurück beim Womo kochen wir uns schön Spaghetti und die Wogen glätten sich wieder. Nach einer kleinen Siesta geht’s weiter auf Erkundungstour. Auf der anderen Talseite gibt es auch noch Felsbilder. Auf dem Weg finden wir noch ein kleines Museum, welches speziell für uns öffnet, leider sind auch hier nicht alle Felsen zugänglich. Aber nun lassen wir uns auf keine Exerimente mehr ein. Wir gehen zu den Felsbildern von Sedona, welche aber deutlich schlechter erhalten und gepflegt sind als im anderen Park.

Mo. 8.4.2013.
Heute wollen wir den Archeopark besuchen. Schon auf dem Parkplatz hören wir duzende schreiende Italienerkinder. Trotzdem gehen wir rein, es sind bestimmt 20 Schulklassen unterwegs. Überall gibt es Werkposten, wo die Kids mit Steinzeitwerkzeug hantieren können.  Auch unsere Kinder dürfen alles ausprobieren. Vor allem das Bogenschiessen und Flossfahren macht ihnen grossen Spass. Nach 2 Stunden ist es höchste Zeit uns im Womo  bei einer Suppe aufzuwärmen. Nun fahren wir weiter nach Montichiari, wo sich in den 1940er Jahren eine Erscheinung zugetragen haben soll. Wir besichtigen den eindrücklichen Dom und wärmen uns bei einer heissen Schoggi auf. Wir fahren noch zu einer heiligen Quelle von Montechiari, wo sich wundersame Heilungen ereignet haben sollen. Die Stimmung ist mir aber viel zu heilig und touristisch, so dass ich nicht einmal mit den Gummistiefeln durch das heilige Wasser gehen will. Heilung hin oder her! Nun fahren wir im strömenden Regen weiter nach Verona wo wir im Abendverkehr mitten durch die Stadt zum Womo Schlafplatz fahren müssen. Aubi trägt alles mit stoischer Ruhe, ich bin furchtbar gestresst. Aber trotz Frau Garmin, die uns im Kreis rumfahren lässt, finden wir den Womoplatz und teilen uns diesen mit vielen internationalen Womogästen.  Der Stellplatz ist Mitten in der Stadt am Ufer des Flusses gelegen, trotzdem schlafen wir gut.

Di 9.4.2013
Gut ausgeruht machen wir uns am morgen zu Fuss auf den Weg um die Arena von Verona zu besichtigen. Das Bauwerk ist beeindrucken, vor allem wenn man bedenkt welche römischen Spiele hier stattgefunden haben. Mit einiger Mühe finden wir durch viele Treppen rauf und runter durch Bogengänge wieder zum Ausgang. Weiter geht’s durch die Altstadt zur Statue von Dante. In der Alstadt hat es viele Geschäfte und entsprechend viele Menschen. Für Aubi wird es bereits ungemütlich, wir Mädels geniessen den Trubel. Zurück beim Womo geht’s weiter in Richtung Venedig. Wir wollen nicht direkt in Venedig schlafen aber Aubi hat eine mögliche Übernachtung auf einem Bauernhof in Internet gefunde. Der Platz wäre perfekt! Ruhig, Spielplatz aber leider will der Besitzer  noch nichts verdienen, denn er sagt es wäre noch geschlossen. Auch als wir bemerken, dass wir nur einen Parkplatz brauchen und sonst gar nichts lässt er sich nicht erweichen. Wir machen uns auf die Suche nach einem anderen Schlafplatz, fahren ganz zum Meer, dort liegt ein Campingplatz aber die wollen 47 Euro für eine Nacht und das ist Aubi zu viel. Wir fahren 20 km zum nächsten offiziellen Womo Standplatz in Noaleund verbringen dort eine gute Nacht.  

Mi 10.4.2013
Nun geht’s auf nach Venedig. Über einen Damm gelangt man zur Stadt. Wir müssen unser Womo für viel Geld auf dem Parkplatz abstellen, hier hätte man auch übernachten können aber es ist laut und schmutzig. Mit einer schweizer Seilbahn gelangen wir zur Piazza Roma. Von hier geht’s  nur noch zu Fuss oder mit dem Boot weiter. Wir schlendern durch viele Gassen und über gewundene Brücken. So kommen wir zum Domo San Marco, die Kinder sind fasziniert von den vielen Tauben. Ich gebe ihnen eine paar Darvida und schon fressen die Tauben ihnen aus den Händen. Laurin betrachtet alles aus gebührendem Abstand. Das Innere des Doms ist übersäht mit goldenen Mosaikbildern. Man kann aber nicht lange stehen bleiben, selbst jetzt in der Nebensaison hat es viele Touris. Nun machen wir uns wieder auf den Weg zurück. Leider hat Aubi die Stadtkarte, welche er schon zu Hause ausgedruckt hat, vergessen. So versuchen wirs halt ohne! Wir machen bestimmt 3x so viel Weg, wie eigentlicht nötig wäre. Immer wieder durch kleine Gassen und über Brücken, es ist schön anzuschauen aber mit der Zeit wird’s mühsam. So sind wir froh, als wir endlich wieder beim Piazza Roma sind, wo unsere Bähnli zum Womoparkplatz ist. 21.- Euro bezahlen wir für 5 Stunden parkieren. Aber Venedig war diesen Preis wert! Nun fahren wir in Richtung Triest, schliesslich wollen wir das Meer noch aus der Nähe sehen. Kurz vor Triest hat Aubi eine Bucht gefunden mit einem kleinen Strand, leider gibt es keinen Sand sondern nur Kiesel aber ich mag eh keinen Sand, vor allem nicht im Womo. Hier verbringen wir die Nacht, keine 5 Meter vom Meer entfernt beim Jachthafen.  

Do 11.4.2013
Heute lassen wir die Kids noch am Strand spielen, ich kann lesen und Aubi dreht Runden ums Womo. Ihm ist schnell langweilig, so dass wir kurz vor Mittag aufbrechen. Erst geht’s wieder rauf auf die Felsen, wo wir einen traumhaften Blick aufs Meer und auf die Stadt Triest haben. Dann fahren wir zur Grotte Gigante. Leider kommt direkt nach uns ein Car mit 30 gelangweilten, deutschen Teenager an. Die Führerin gibt sich alle Mühe diesen Haufen zur Ruhe zu bringen, was aber bei so viel jugendlicher Ignoranz nicht gut möglich ist. Die Höhle ist von ihrer Höhe her beeindruckend. 120 Meter geht’s in die Tiefe, 500 Stufen nach unten und wieder 500 Stufen hoch. Tropfsteine hat es aber nicht so viele. In der Mitte hängt ein geologisches Forschungsinstrument zur Messung der Erdbewegung.
Nun fahren wir weiter nach Slovenien. Sobald wir die Grenze passiert haben ändert sich die Landschaft. Es hat wieder Hügel und Wald. Auch scheint es hier viel Schnee gehabt zu haben, denn die Vegetation ist noch nicht weit. Wir verbringen unsere nächste Nacht vor der Höhle von Postojna. Gut ausgerüsteter Womo Platz, mit 18.- Euro pro Nacht aber sehr teuer. Die Höhle sparen wir uns für den nächsten Morgen auf.  

Fr. 12.4.2013
Heute wird sich unser Bild von Höhlen endgültig verändern, denn die Höhle von Postojna ist absolut beeindruckend und einzigartig. Aubi löst um 9.15 Eintrittskarten für die Führung um 10.00. Um 10.00 Uhr steigen wir mit mind. 250 anderen Menschen auf kleine Züge, die uns 2 km in die Höhle hineinfahren. Die Höhle wäre 20 km lang aber nur 5 km sind öffentlich zugänglich. Aber schon diese Fahrt ist beeindruckend. Das Züglein fährt ziemlich schnell und man hat kaum Zeit den Mund vor lauter Staunen wieder zu schliessen. Tausende von Stalaktitten und Stalagmitten in weiss, grau und ocker verzaubern die Höhle. Vorhänge die aussehen wie Procutto, Säulen aus Kalk in verschiedenen bizarren Formen. Dann kommen wir zu einer Haltestelle, wo alle Leute aussteigen. Wir befinden uns in einer riesigen Halle, auch diese natürlich übersäht mit Tropfsteinen. Hier gibt es Schilder für Führungen in Italienisch, Slovenisch, Englisch und Deutsch. Wir sind die einzigen deutschsprechenden Touris und bekommen somit eine Privatführung. Unser freundlicher Gide gibt sich alle Mühe uns an den Massen vorbeizulenken. Eine türkische Frau bekommt den Höhlenkoller und unser Führer muss kurz einspringen. Nun geht’s weiter mit den restlichen 5 Türken, die ihre Gruppe verloren haben. Nun erzählt unser Gide immer alles erst auf Deutsch und dann auf Englisch. Nun geht es 1 km zu Fuss weiter durch diese faszinierende Höhle. Es folgt der weisse Saal mit tausenden von Spaghetti an der Decke, dann der rote Saal, wo das Wasser Eisenerz  aus der Oberfläche rausgespühlt hat und die Tropfsteine nun rötlich sind. Es gibt kleine Becken mit Wasser deren Untergrund wie die Oberfläche eines Blumenkohls aussieht. Zum Schluss können wir bei einem Terrarium lebende Grottenulme. Also ein absolut einzigartiges Erlebniss.  
Mit vielen neuen Eindrücken fahren wir weiter nach Ljubljana. Eigentlich möchte Aubi hier im Museum ein 5000 Jahre altes Wagenrad besichtigen, dieses kommt aber erst im Mai nach Ljubljana und so bleibt uns nur die Besichtigung der Stadt. Es ist alles sehr sauber und aufgeräumt. Schöne alte Bauten säumen den Fluss Ljubljanica. Wir kommen noch über einen kleinen Markt, wo wir Früchte, Gemüse, Hönig und Souvenirs kaufen können. Danach fahren wir  50 km weiter. Leider ist das Wetter schlecht, die Strasse steigt immer mehr, es ist hügelig, bewaldet und stellenweise hat es noch Schnee. Es sieht ein bisschen aus wie im Emmenthal. Selbst die Bauernhöfe sehen wieder viel solider aus als in Italien und nirgens sehen  wir Abfall rumliegen! Es hat viel Verkehr, lauter moderne Autos aller Marken, wir sind nicht mehr im Fiat Land. Wir kommen in ein breiteres Tal, wo viel Hopfen angepflanzt wird, aber nun ist noch alles karg und nass. Bei einem Sportplatz finden wir einen gut eingerichteten Womostellplatz.  

Sa 13.4.2013
In der Nacht hatten wir Gewitter und am Morgen sind die umliegenden Hügel weiss verzuckert. Doch es scheint die Sonne auf unseren Frühstückstisch. Das gute Wetter ist aber nur von kurzer Dauer. Als wir weiterfahren regnet es bereits wieder.  Wir wollen etwa 40 km weiter in ein Thermalbad. Frau Garmin jagt uns wieder über viele schmale Nebenstrassen. Die Landschaft ist sehr abwechslungsreich, ein bisschen wie im Baselland. Hügelrauf und wieder hügelrunter, die Strassen sind einfach ein bisschen schmaler und schlechter unterhalten. Nach fast einer Stunde Fahrt kommen wir zu dem Thermalbad. Es hat sehr wenig Leute und ist sehr angenehm, die Kinder geniessen es. Nach 3 Stunden sind alle porentief rein und wir können weiter. Wir fahren nur noch 10 Minuten bis zu unserem heutigen Schlafplatz.  Während wir am Baden waren hat sich das Wetter gebessert. Die Sonne scheint und wir haben etwa 19 Grad! Die Kinder spielen während ich noch auf den nächsten Hügel steige, und danach das erste Mal den Liegestuhl hervornehmen kann und draussen lesen kann!  

So 14.4.2013
Nach einer kalten Nacht begrüsst uns stahlblauer Himmel am Morgen. Heute fahren wir nach Kroatien um zwei Neandertaler Fundorte zu besuchen. Zuerst geht’s nach Krapina, wo sie grosse Funde der Neandertaler gemacht haben. Hier steht seit 3 Jahren ein neues Museum. Man kommt vom Parkplatz ein kleines Tal hoch und steht plötzlich vor einer Betonwand, wie eine Staumauer. Von aussen äusserst hässlich anzuschauen. Aber innen sehr zweckmässig, interessant und mit schönen Materialien ausgebaut. Erst dürfen wir uns einen Film über das Leben der Neandertaler anschauen und dann geht’s in die Ausstellung. Zu Beginn wird die Entstehung der Erde dargestellt und in einem gewunden Aufgang die Entwicklung über die Dinosaurier bis zu den Menschen. Im oberen Teil dann sehr detailliert über die Funde und neusten Erkenntnisse der Neandertaler. Es wird nach neueren Forschungen vermutet, dass sich an verschiedenen Orten Populationen der Neandertaler wie auch der Homo sapiens entwickelt haben und dass es möglich ist, dass sich diese auch vermischt haben. Es wird auch angenommen, dass die Neandertaler von Kroatien, Iran und Deutschland nicht nur anders ausgesehen haben sondern auch andere Riten und Gebräuche hatte. Hier in Krapina war es üblich den Verstorbenen mit einem scharfen Gegenstand Strich in den Schädel zu ritzen. Nach dem Museum haben wir noch sehr gut gegessen im dortigen Restaurant und sind dann weitergefahren zu Vindja Höhle, wo der jüngste Neandertaler gefunden wurde. Anhand von diesen Knochen hat man das Genom analysiert. Frau Garmin bringt uns wieder in schöne Gegenden, wo es über schmale Strassen ständig auf und ab durch die Wälder und Felder geht. Nach der Vindja Höhle, die wir nach einem kurzen Spaziergang erreichen, geht’s zurück Richtung Slovenien. Wir kommen plötzlich in eine weite Ebene, wo es wieder dichter besiedelt ist. Als einzigen Unterschied auf unserem kurzen Abstecher nach Kroatien sehen wir hier mehr Häuser, die ohne Verputz dastehen und bewohnt sind. Das sahen wir in Slovenien nicht.  Zurück in Slovenien machen wir Pause an einem Fischteich, wo 15 Männer fischen und sobald sie etwas fangen, holen sie den Hacken raus und werfen den Fisch wieder rein. Es herrscht eine friedliche Atmosphäre, die Frösche quaken und die Jungs spielen, während Milena auf Froschfang geht.  Nach einem deftigen Zwieri fahren wir noch eine Stunde um in Maribor am Fuss der Skipisten, die sogar noch Schnee haben die Nacht zu verbringen.  

Mo 15.4.2013
Am Morgen scheint die Sonne, die Kinder spielen draussen und wir entscheiden uns, es den vielen Spaziergängern gleich zu tun, und diesen Berg hochzuwandern. Von unten sieht man der Seilbahn entlang, wie im oberen Bereich noch Schnee liegt, und dahin wollen wir gelangen. Je höher man kommt, desto besser sieht man auf Maribor und die umliegenden Hügel. Der Aufstieg ist schweisstreibend aber vor allem die Buben sind nicht zu bremsen, sie wollen in den Schnee. Milena und Mami machen beim ersten Schneefeld Pause zum Sönnele, Papi und die Jungs steigen noch weiter hoch, bis sie vor lauter Schnee nicht mehr weiter kommen. Beim Abstieg tritt Papi beinahe auf eine Schlange. Es ist schwer zu sagen, wer mehr erschrickt: Aubi oder die Schlange. Da es keine geeignetes Loch hat, können wir die Schlange noch einen Moment beobachten. Weiter geht’s rennend wie der Wind, sodass wir schnell beim Womo sind.
Nun steht eine längere Fahrt bevor, doch weil die Kinder so geht marschiert sind gibt’s zuerst noch ein Eis. 1 Euro die Kugel, fairer Preis! Wir fahren der Drava (Deutsch Drau) entlang in Richtung Österreich. Es hat wenig Verkehr aber die Strasse ist in einem miserablen Zustand. Es scheint vor kurzer Zeit ein heftiges Hochwasser gehabt zu haben, man sieht Treibgut in den Bäumen hängen. Wir fahren bis Ferlach am Fusse der Karawanken. Es hat in der Höhe noch viel Schnee und sieht sehr schön aus. Wir finden einen sehr schönen Womo Standplatz, wo die Kinder viel Platz zum Spielen haben und ein rauschender Fluss mit Gletscherwasser vorbeifliesst. Die Kinder sind trotz der Wanderung nicht müde und vergnügen sich mit Velofahren, Trottifahren, Federballspielen und Bach umleiten.  

Di 16.4.2013
Am Morgen werden wir durch das Rangieren mit Mulden geweckt. Egal wir wollten eh früh los.  Wir möchten in der Tschebaschlucht wandern, aber beim Parkplatz erfahren wir, dass es dort noch einen Meter Schnee hat. Also müssen wir unser Programm schnell ändern. Wir fahren in Richtung Klagenfurt, wo wir auf den Schrottkogel wandern wollen. Wir fahren bis zu einem Bauernhof und suchen nach einem Parkplatz. Wir suchen jemanden, den wir nach einem geeigneten Platz fragen können. Nach längerem Suchen kommt die Bauersfrau und zeigt uns ganz freundlich einen Platz, sie folgt uns sogar noch mit dem Auto um uns eine Wanderkarte zu geben und sie gibt uns einen Wandertipp. Wir sind schnell auf dem Schrottkogel, geniessen einen Ausblick auf Klagenfurt und auf den Wörthersee. Es ist schön zu wandern, so dass wir uns entscheiden dem Vorschlag der Bäuerin zu folgen und wandern noch zum Spinkteich. Ein kleiner Moorsee inmitten des Waldes.  Es ist absolut ruhig, wir hören nur das Vogelgezwitscher und schauen den Fröschen im Teich zu und einer Sumpfmeise beim Nestbau. Zurück beim Womo wollen wir der netten Bäuerin danken und schenken ihr ein Stück Gruyère. Sie freut sich riesig und schenkt uns im Gegenzug 3 geräucherte Würste aus eigener Produktion. Nun fahren wir an den Wörthersee. Es hat schön blühende Blumenrabatte aber es ist überall Camping und Womo Verbot. Wir fühlen uns hier nicht willkommen und machen nur ein paar Fotos. Wir fahren nochmals zurück auf den letzten Stellplatz, spielen nochmals ausgiebig Federball und verbringen eine ruhige Nacht in Ferlach.  

Mi 17.4.2013  
Wir fahren nach Truttendorf, einem Endpunkt des Sterns. Aubi steigt schnell alleine auf eine Anhöhe, wo er 4 Pfosten findet und ein seltsames Gefühl empfindet. Hier soll früher ein Kultort gewesen sein. Danach fahren wir an den Fuss des Lippekogels. Hier hat Aubi 500 Höhenmeter und 8 km Strecke zurückzulegen, während wir gemütlich beim Womo bleiben. Die Kinder können sich wunderbar beschäftigen und ich habe wie immer etwas spannendes zu lesen dabei. Nach 2 Stunden als ich mir schon langsam Sorgen mache, kommt er halb am Verdursten den Berg runter gespurtet. Es sei eine schöne Aussicht gewesen, aber der Weg war weit. Nun haben wir den Kindern ein Märchenschloss versprochen. Auf einem exponierten Felsen steht eine imposante Burg. Schloss Hochosterwitz. Im Internet heisst es, dieses sei ab Anfang April geöffnet, nur ist das leider in Wircklichkeit nich so. Die Kinder sind sehr enttäuscht, es wäre sicher beeindrucken gewesen. Aber ausser Spesen, nichts gewesen. Nun haben wir den Kindern wenigstens eine Glace versporchen.  Wir fahren nach St. Veit, dem Geburtsort von Endo Anakonda ( Stiller Haas). Ein kleines Städtchen, etwa in der Grösse von Zofingen, mit einer schönen Stadtmauer und einer schmucken Altstadt. Hier können wir ein bisschen Shoppen und natürlich Eis essen. Am Stadtrand bei den Sportplätzen liegt ein riesiger Parkplatz, wo wir wunderbar übernachten können. Ich spiele noch Federball mit Milena und später Laurin bis ich fix und foxi bin. Die Beiden haben grosse Fortschritte gemacht und es macht grossen Spass.  

Do 18.4.2013    
Der Froschtag! Heute machen wir einen schönen Morgenspaziergang oberhalb von St. Veit. Wir fahren bis zum Schloss Frauenstein, wandern durch lichten Wald und kommen immer wieder zu kleinen Waldseen mit hunderten von Kröten und Fröschen. Das Licht über dem Wasser ist zauberhaft und die Stille wunderschön. Am Waldboden blühen die ersten Frühlingsblumen, der Schnee scheint noch nicht lange geschmolzen zu sein. Wir sehen zwei alte Ruinen, welche früher durch eine steinerne Brücke verbunden waren, diese ist aber zu einem grossen Teil zerfallen.  Auch die Ruinen sind aus Sicherheitsgründen nicht mehr zugänglich. So können wir nur von unten schauen. Eine dieser Ruinen bildet einen weiteren Eckpunkt von Aubis mystischem Stern.  Wir fahren wieder runter ins Tal zum mystischen Zentrum des Sterns, dies ist der Herzogsstuhl. Ein steinerner Doppelstuhl, ein Teil zeigt nach Westen, einer nach Osten. Hier wurde seit der Römerzeit bis ins späte Mittelalter Recht gesprochen.  
Wir fahren durch eine malerische Gegend, kommen höher und haben wunderbare Ausblicke auf die Schneeberge, die Karawanken in ihrer ganzen Pracht. Am Schönsten sehen wir das Panorma auf einer kleinen Wanderung auf den Kobrater Berg. (Weiterer Eckpunkt des Sterns mit Gipfelkreuz). Man wähnt sich fast auf dem Beatenberg zu sein, nur der See fehlt. Das Womo haben wir bei einem schönen See parkiert. Es gibt auch einen Spielplatz, der aber leider leicht unter Wasser steht. Aber wir haben den Kindern das Spielen schon versprochen, also nichts wie Schuhe aus und rein in den Matsch. Ein herrliches Gefühl, und zur Abkühlung nach der Bergtour ideal. Wir setzen uns auf eine Bank und lassen die nackten Füsse in den See baumeln. Als wir so mit den Füssen plantschen werden die Frösche aufmerksam und kommen neugierig näher, und schwups hat einer meinen Fuss gepackt und hält sich mit aller Kraft daran fest. Ein lustiges Gefühl so ein kalter Liebhaber! Versucht man ihn abzuschütteln hält er sich immer fester und beginnt leise zu quaken. Die Kinder vergnügen sich noch eine Zeit lang mit den Fröschen und dem Wasser. Wir sehen noch grosse Fische und einen Flusskrebs. Mit der Zeit hat jedes Kind einen Frosch am Arm oder am Bein. Die kleinen Männchen sind total anhänglich. Im Teich hat es übrigens viele Leichschnüre, daher wissen  wir, dass es sich eigentlich um Kröten nicht um Frösche handelt. Wir fahren noch eine Stunde weiter durch malerische Gegend. Vorbei am Ossiacher See und im Hintergrund immer Schneeberge. Vor lauter Ohh und Ahh kommen wir aus dem Staunen nicht heraus. Wir sind wieder im Tal der Drau (Drava ) angekommen, bei Zibl hat Aubi einen Womo Standplatz bei einem Bauernhof gefunden.  Der Platz hat eine grandiose Aussicht und die Leute sind sehr freundlich. Die Kinder finden Trampolin und Trampitracktoren und sind im 7. Himmel. Fürs Zmorgen könne wir noch frisches Bauernbrot kaufen, was will man mehr?  

Fr. 19.4.201
Heute sind die grossen Zwei schnell auf, denn sie wollen vor dem Start noch mit den Traktoren  spielen. Sie finden kaum Zeit zum frühstücken. Das Wetter hat sich verschlechtert und es ist deutlich kälter geworden. Wir fahren nach Malta im Naturpark Hohen Tauern. Dort gibt es eine Kirche mit alten Fresken auf der Aussenwand. Eines sieht aus wie MickiMaus und noch ein paar Mischwesen. Danach fahren wir  weiter das Tal hoch bis zum höchsten Wasserfall von Kärnten. Leider kommt das Wasser nun auch vom Himmel runter und der wunderschöne Spielplatz ist noch geschlossen. So dass wir schnell weiterfahren. Wir haben heute noch zwei Pässe vor uns und wollen diese schnell hinter uns bringen, bevor der Schnee kommt.  Wir befinden uns schon auf 1100 Meter über Meer und ringsherum nichts als Berge. Hier könnte man auf der Autobahn durch den Tauerntunnel, aber nicht mit Aubi. Viel zu wenig Abenteuer wir wollen noch was von den Bergen sehen.  Also muss unser tapfers Womo schwer arbeiten. Es geht nämlich steil bergauf auf die Katschberghöhe 1641m.ü.M.. Die Fahrbahn ist nass, eng, in schlechtem Zustand und sehr steil. Vollgas im 2 Gang! Aber unser tapferes Womo und der gute Chauffeur bewältigen den Pass mit Bravour. Erst nachher gesteht mir Aubi, dass wir wohl nicht mehr hätten anfahren können, wenn wir hätten anhalten müssen! Runter geht’s dann nicht weniger spektakulär 17 % Steigung wieder runter im Schritttempo, im 1 Gang um die Bremsen zu schonen.  
Kaum sind wir im Tal geht’s den nächsten Berg hoch. Der Obertauern. Die Strasse ist nun breiter und es ist nicht ganz so steil aber es geht bis auf 1741 Meter über Meer. Je höher wir kommen desto mehr Schnee liegt neben der Strasse und auf dem Pass laufen die Skilifte noch und wir sehen Leute beim Skifahren.  Auch hier geht’s nur im 2 Gang und mit max. 20 km/h runter. Wir wollen nicht riskieren, dass die Bremsen versagen, also schön mit dem Motor bremsen.  Nun hat Aubi noch ein Bergwerksmuseum auf dem Programm. In Bischofshofen sehen wir die grosse Skisprungschanze und schon geht’s wieder in vielen Kehren den Berg hoch. Nochmals 200 Höhenmeter hoch. Im Ort angekommen haben wir einen Bärenhumger und wollen nochmals auswärts essen gehen, als Entschädiung, denn das Museum ist nur im Sommer offen. Das Restaurant ist ein bisschen schmudelig, aber sehr kinderfreundlich. Es gibt Spiele mit denen sich die Kids die Zeit bis zum Essen verkürzen könne. Gestärkt geht’s weiter Richtung Salzburg. In Hallau machen wir noch einen Stop um das KeltenMuseum zu besichtigen. In der Gegend von Hallau gibt es viele Salzbergwerke und das war schon zur Zeit der Kelten ein wichtiges Exportmittel. Mami und die zwei Grossen machen trotz Nieselregen eine kurze Stadtbesichtigung. Hallau hat eine kleine schmucke Altstadt. Als wir beim Womo sind kämpft Aubi mit Frau Garmin, die wieder streikt. Wir entschiessen uns Salzburg links liegen zu lassen und direkt zum Schlafplatz zu fahren.   

Sa 20.4.2013
Es hat die ganze Nacht geregnet und unser Womo Nachbar hat die ganze Nacht den Stromgenerator laufen lassen. Entsprechend unruhig war unsere Nacht.  Aber heute geht’s nur noch nach Hause. Bei starkem Nieselregen fahren wir über München Richtung Schweiz. Von der Landschaft sehen wir nicht viel. Zum Teil herrscht dichter Nebel oder es nieselt oder regnet. Aber der Verkehr ist o.k. Die Kinder sind beim Filmli luegen soweit zufrieden. Draussen herrschen zwischen 6 und 7 Grad, wir hoffen nur dass es nicht zu schneien anfängt! Am Bodensee hat es tatsächlich bis ans schweizer Ufer Schnee, zum Glück ist die Strasse frei. Kurze Zeit bessert das Wetter aber bei Winterthur haben wir schon wieder Nieselregen. Bei Affoltern haben wir wie üblich Stau und im Gubristtunnel hat ein Pferdetransporter eine Panne. Wir kommen nach Zürich wieder gut voran und sind dann auch bald Zuhause.

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